30. 05. 2025
Aufgrund der außergewöhnlich starken Regenfälle im Jahr 2024 konnten die Bauarbeiten nur mit Verzögerung aufgenommen werden.
Als 12.-nassestes Jahr seit 1881 ordnet sich 2024 als sehr nasses Jahr in die Klimazeitreihen ein. Nachdem schon das Jahr 2023 außergewöhnlich niederschlagsreich war, ist 2024 das zweite sehr nasse Jahr in Folge.
Der Baubeginn in der Mattenstraße erfolgte Mitte Oktober 2024. Das Baugrundgutachten wurde durch die Witterung überholt: Der Grundwasserspiegel lag deutlich höher als erwartet – stellenweise nur 60 cm unter der Geländeoberkante und die bisherige des Jahres 2025 Trockenheit half entgegen den Hoffnungen offensichtlich nicht.
Zur Stabilisierung der Baugrube müssen seit Beginn doppelt so viele Entwässerungsbrunnen eingesetzt werden wie ursprünglich geplant, sodann kalkulierte Brunnenstunden unlängst erschöpft sind. Je nach Grabentiefe kommen zusätzlich offene Brunnen zum Einsatz. Es ist bereits absehbar, dass sowohl die vorgesehenen Wassermengen als auch die Betriebsdauer der Grundwasserabsenkung überschritten werden.
Auch bestehende Versorgungseinrichtungen stellten eine Herausforderung dar: Mehrere Kabel lagen anders als in den Plänen verzeichnet. Deshalb wurde entschieden, alle Leitungen im nördlichen und südlichen Bereich bis zur Winkelstraße neu zu ordnen und teilweise zu erneuern. Ziel ist es, die Leitungsführung so anzupassen, dass sie den weiteren Bauablauf nicht mehr behindert.
Im Zuge dieser Maßnahmen wurde zudem festgestellt, dass sich eine bestehende Trinkwasserleitung an einem anderen Ort befindet als angenommen. Auch dies führte zu Verzögerungen. Die erhoffte Senkung des Grundwasserspiegels blieb bislang weitgehend aus – nur rund 20 cm konnten bisher erreicht werden. Die Grundwasserhaltung muss daher weiterhin mit hohem technischem und finanziellem Aufwand betrieben werden.
Ausblick:
Aktuell werden die neuen Trinkwasserleitungen weiter verlegt. Anfang Juni 2025 beginnen die Arbeiten am Regenwasserkanal im Bereich der Gewerbestraße. Ziel dieser Maßnahme ist es, das infolge einer wasserundurchlässigen Bodenschicht unüblich hoch anstehende Grundwasser gezielt abzuleiten. Dies ist insbesondere notwendig, da im weiteren Verlauf Verdichtungen in rund 1,70 m Tiefe erfolgen müssen.
Das Problem: Das Wasser dringt aus allen Richtungen ein und ist im gesamten Baufeld allgegenwärtig. Mit dem neuen Regenwasserkanal soll diese Situation deutlich entschärft werden. Die Arbeiten einschließlich der Querung der Gewerbestraße sollen bis Ende Juni abgeschlossen sein.
Anschließend wird eine provisorische Asphaltdecke eingebaut. Ab Mitte Juli 2025 soll die Straße dann wieder befahrbar sein.
Es bleibt zu hoffen, dass man bei allen Bemühungen den Kräften der Natur Schritt für Schritt Herr wird.